Küster-Konvent in Dithmarschen
Feb
Tagesexkursion der Küsterinnen und Küster der Nordkirche nach Meldorf
„Wenn Engel reisen, lässt Gott die Sonne scheinen.“ Unter dieses Sprichwort kann man den 30.06.25 wohl stellen, denn das Wetter war an diesem Tag wunderschön. Der Meldorfer Dom empfing uns bei strahlendblauen Himmel und sommerlichen Temperaturen. Aus allen Himmelsrichtungen strömten die Küsterinnen und Küster aus dem Gebiet der Nordkirche erwartungsfroh in Richtung „plattes Land“.
Die ankommenden Küsterinnen und Küster wurden im Dom mit einer guten Tasse Kaffee und Plätzchen willkommen geheißen. Möglich gemacht wurde dies durch die Zusammenarbeit des Domküsters Maurice Niestadt und seinem Team.
Im Anschluss an diese Stärkung weihte uns Herr Winter, ein ehemaliges KGR-Mitglied der Meldorfer Kirchengemeinde, in das eine oder andere Geheimnis der St. Johannes-Kirche, wie der Meldorfer Dom offiziell heißt, ein. Zum Dom wurde die Kirche nämlich sozusagen vom Volksmund geweiht – die St. Johannes-Kirche war niemals die Predigtstätte eines Bischofs. Wir erfuhren allerlei, so zum Beispiel, dass die Kirche zwar im Großen und Ganzen dem Baustil nach in die Backsteingotik zu datieren ist, dagegensprechen aber die Gewölbe in der Kirche. Diese sind mit runden Kuppeln versehen und nicht, wie üblich, mit spitzen Gewölben. Man nennt diesen besonderen Stil die „Niedersächsische Sonder-Bauerngotik“. Nachdem es 1866 im Dachstuhl gebrannt hatte, wurden der Innenraum und auch ein Teil der Außenfassade erneuert. Dabei veränderte sich auch die Gestalt des Turmes, der vorher niedriger und gedrungener war. Der Meldorfer Dom wurde zwischen 1250 und 1300 erbaut und zählt zu den bedeutendsten mittelalterlichen Kirchenbauten an der Westküste.
Text und Bilder: Sonja Woest, Küsterin der St. Johannes-Kapelle zu Harmsdorf/Berufsgruppensprecherin im Küsterarbeitskreis der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland für den Kirchenkreis Ostholstein